Auch VBA steht auf dem Prüfstand
Visual Basic Script (VBS) ist eine skriptbasierte Programmiersprache, die bereits 1996 von Microsoft entwickelt wurde und ursprünglich zur Automatisierung von Aufgaben und zur Erstellung von Skripten innerhalb des Windows-Betriebssystems diente. Nun hat der Softwarehersteller VBS im aktuellen Betriebssystem Windows 11 für veraltet (deprecated) erklärt und wird es in künftigen Releases komplett entfernen. Damit verschwindet die Skriptsprache nach dem Abschied im Web vor einigen Jahren nun auch vollständig aus dem weitverbreiteten Betriebssystem Windows. Und auch Visual Basic for Applications (VBA) sollten die Unternehmensverantwortlichen unbedingt in den Fokus nehmen. VBA wird zwar weiterhin von Microsoft unterstützt und ist ein integraler Bestandteil der MS Office-Anwendungen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Softwareschmiede in Zukunft vermehrt auf modernere Technologien wie Office Add-ins setzt. Doch was bedeutet dies konkret für Unternehmen und welche Schritte sollten diese nun beherzigen? Die IT-Experten der PTA IT-Beratung klären auf.
Auf moderne Skriptsprachen und Automatisierungstechnologien umstellen …
Aufgrund der Fähigkeit, tief in das Betriebssystem einzugreifen und automatisierte Aufgaben auszuführen, wird VBS häufig von Malware und Makroviren missbraucht. Im Rahmen seiner Ankündigungen zu Sicherheits- und Kompatibilitätsupdates für Windows hat Microsoft nun VBS in modernen Umgebungen deaktiviert und abgekündigt, wie in dieser Roadmap dargestellt. Unternehmen und Entwickler, die noch VBS verwenden, sind deshalb gut beraten, ihre Skripte und Automatisierungsprozesse auf moderne Technologien umzustellen. Dies ist gewiss mit Aufwand verbunden, eröffnet aber auch die Möglichkeit, künftig von den Vorteilen moderner Skriptsprachen und integrierter Automatisierungstools zu profitieren. Unternehmen, die Legacy-Systeme einsetzen, sollten ebenfalls handeln: Während VBS für Webumgebungen und in neueren Windows-Versionen schon bald deaktiviert ist, wird die Skriptsprache in bestimmten Legacy-Systemen und internen Anwendungen möglicherweise noch eine Zeit lang unterstützt. Dennoch ist es ratsam, sich auf die Migration zu vorbereiten und alternative Lösungen zu implementieren.
VBA ermöglicht die Erstellung von Makros, die repetitive Aufgaben automatisieren. Benutzer können beispielsweise Daten in MS Excel automatisch verarbeiten, Formatierungen anwenden oder komplexe Berechnungen durchführen. VBA unterstützt die ereignisgesteuerte Programmierung, was bedeutet, dass bestimmte Aktionen in einer Office-Anwendung, etwa das Öffnen eines Dokuments oder das Klicken auf eine Schaltfläche, automatisch ein VBA-Skript auslösen. Aber auch in anderen Office-Anwendungen wie MS Word, Access oder Outlook finden solche Makros Anwendung. Auch hier verdichten sich die Anzeichen, dass Microsoft künftig verstärkt auf Office Add-ins setzen wird. Sie bieten eine plattformübergreifende Möglichkeit, die Funktionalität von Office-Anwendungen zu erweitern. Die Grundlage dafür liefern Webtechnologien wie HTML, CSS und JavaScript. Darüber hinaus liefert Power Automate, Microsofts End-to-End-Cloudautomatisierungsplattform, zeitgemäße Ansätze, Workflows zu automatisieren sowie verschiedene Anwendungen und Dienste, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Microsoft-Umgebung zu integrieren. Trotz Sicherheitsbedenken unterstützt Microsoft Visual Basic for Applications bis dato allerdings weiter.
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… und der Schatten-IT ein Ende bereiten
Vielleicht sind Sie gut mit dem folgenden Phänomen vertraut: Die Power User in Ihren Fachabteilungen nutzen VBA, um damit große MS Access-Datenbanken zu bauen oder große komplexe Excel-Tabellen zu erstellen. Das birgt zahlreiche Risiken: Denn in aller Regel entsteht diese sogenannte Schatten-IT ohne Wissen oder Zustimmung Ihrer IT-Abteilung, wird aber im Unternehmensalltag regelmäßig von Ihrer Belegschaft genutzt. Hierbei handelt es sich um eine Situation, die in den meisten Unternehmen vorkommt, allerdings für erhebliche Sicherheitslücken sorgen und so ein recht hohes Risiko darstellen kann. Denn je mehr unbekannte IT-Anwendungen in Ihrem Netzwerk vorhanden sind, desto größer ist das Risiko durch Schatten-IT – Ihre IT-Abteilung kann schließlich nichts sichern, wovon sie nichts weiß. Ganz zu schweigen vom Wissensverlust, wenn ein Power-User, der eine solche Anwendung VBA-gestützt entwickelt hat, aus dem Unternehmen ausscheidet. Es gibt demnach gute Gründe, auf moderne, integrierte Technologien zu setzen, denn sie erhöhen nicht nur die Transparenz entlang Ihrer Wertschöpfungskette, sondern auch die Sicherheit Ihrer gesamten IT-Landschaft.
Zahlreiche Optionen ersetzen VBS und VBA – wir unterstützen Sie bei der Umstellung
Unsere IT-Spezialisten unterstützen Sie fachkundig mit einer breiten Technologiekompetenz dabei, Ihre auf VBA oder VBS basierenden Legacy Anwendungen zu modernisieren. Hierfür bieten sich diverse Alternativ-Technologien an, die sich im Einsatz bewährt haben und obendrein in der Regel bessere Skalierbarkeit, Sicherheitsfunktionen, Integrationsmöglichkeiten und Performance bieten. Die gängigsten Technologien, die VBS und VBA lückenlos ersetzen, reichen von modernen RPA (Robotic Process Automation)-Tools über den Einsatz von PowerApps, Power Automate, Microsoft C#, der plattformunabhängigen Programmiersprache JAVA, den bereits erwähnten Microsoft Office Add-ins bis hin zu Python oder JavaScript und Node.js.
Eine lohnenswerte Option: Power Platform als Alternative zu VBA und VBS
Die Microsoft Power Platform bietet ebenfalls eine moderne und leistungsfähige Alternative zu VBA und VBS, insbesondere für die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die Erstellung benutzerdefinierter Anwendungen. Die Power Platform besteht aus mehreren Komponenten, darunter Power Automate, PowerApps, Power BI und Copilot Studio. Ein weiterer großer Vorteil der integrierten und durchgängig transparenten Plattform ist es, dass Sie künftig den Wildwuchs und die Schatten-IT in Ihren Fachabteilungen vermeiden und damit die Compliance in Ihrer gesamten Organisation auf ein neues Niveau heben. So ist es beispielsweise möglich, dass die Belegschaft mittels PowerApps künftig benutzerdefinierte Anwendungen schnell und ohne umfangreiche Programmierkenntnisse entwickeln kann, die für alle Beteiligten im Unternehmen verfügbar sein können – auf verschiedenen Plattformen, einschließlich Web, Mobilgeräten und Tablets. Anstelle von Makros und VBA-Formularen in Excel oder Access lassen sich also benutzerdefinierte Anwendungen mit einer visuellen Drag-and-Drop-Oberfläche erstellen. Und auch die Datenintegration setzt neue Maßstäbe: Denn mittels Power Apps integrieren Sie Daten aus verschiedenen Quellen, darunter SharePoint, Excel, SQL Server, und viele mehr.
Setzen Sie auf unsere breitgefächerte Expertise und modernisieren Sie Ihre IT
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