Planung von Netzmaßnahmen mit openKONSEQUENZ-Lösung möglich
Neues Modul „Geplante Netzmaßnahmen“ über Eclipse-Projekt „Eclipse openK User Modules“ veröffentlicht
Das Konsortium openKONSEQUENZ hat das Ziel eine Software für Netzbetreiber der Energie- und Wasserwirtschaft bereitzustellen, die deren Anforderungen funktional, effizient und sicher umsetzt.
Die Software „Geplante Netzmaßnahmen“ ist ein User-Modul der openKONSEQUENZ-Plattform. Es soll Netzbetreiber bei der Planung und Koordinierung von notwendigen Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Versorgungsnetzen unterstützen.
Damit geplante Wartungs- und Reparaturarbeiten im Versorgungsnetz durchgeführt werden können, ist die Beantragung einer geplanten Netzmaßnahme notwendig. Mit der Beantragung werden die betroffenen Betriebsmittel, Zeitpunkt und Dauer der Netzmaßnahme und die Beteiligten erfasst. Bei der Bearbeitung des Maßnahme-Antrags wird der Ablauf der Netzmaßnahme geplant, die Durchführbarkeit geprüft und zur Genehmigung freigegeben. Nach einer weiteren Prüfung der Netzmaßnahme wird diese dann zur Ausführung freigegeben.
Das Modul „Geplante Netzmaßnahmen“ ist unter der Eclipse Public License 2.0 lizensiert und somit für jedermann frei nutzbar. Die Veröffentlichung des Moduls erfolgt über das Eclipse-Projekt „Eclipse openK User Modules“ und umfasst Quellcode, Dokumentation und einen Link zu einer Demo-Plattform.
Die Applikationsverantwortlichen des openKONSEQUENZ-Moduls „Geplante Netzmaßnahmen“ sind auf fachlicher Seite Herr Rainer Fuhrmann (EWR Netz GmbH): „Das neue Modul informiert jederzeit, von der Planung bis zum Abschluss der Arbeiten, alle Beteiligten über den aktuellen Status der Netzmaßnahme. Damit haben wir eine Transparenz geschaffen, die allen Beteiligten in ihrer Arbeit weiterhilft.“ und auf technischer Seite Herr Frank Dietrich (PTA GmbH): „Bei der Entwicklung haben wir großen Wert auf Qualität und Sicherheit gelegt. Jetzt haben wir eine Applikation, die stabil, sicher und wartungsfreundlich ist.“
Ein agiles Projekt, hohe Qualitätsanforderungen und ein effizientes Projektteam
Die openKONSEQUENZ hat das Ziel eine hersteller- und lieferantenunabhängige Software zu entwickeln. Entsprechend breit wurde das Projektteam aufgestellt. Die openKONSEQUENZ als Organisator beauftragte die e-netz Südhessen GmbH & Co. KG für den Einkauf. Der Auftraggeber und Treiber des Moduls war die EWR Netz GmbH in enger Zusammenarbeit mit der Netz Leipzig GmbH. Für die Software-Entwicklung war der IT-Dienstleister PTA GmbH und für die Qualitätssicherung die Simon Process Engineering GmbH zuständig.
Das agile Scrum-Projekt war nach der Projektinitialisierung geprägt von dreiwöchigen Sprints, in denen die Software Stück für Stück erweitert wurde. Die fachlichen Anforderungen wurden zu Beginn, aber auch im laufenden Projekt, vom Product Owner in Form von User Stories definiert und im Product Backlog abgelegt. Im Rahmen der regelmäßigen Sprint-Planungstermine haben alle Projektmitglieder die Inhalte des nächsten Sprints vereinbart und somit nach und nach das Product Backlog abgearbeitet. Der Scrum Master der PTA war für den reibungslosen Ablauf in den Meetings, aber auch während der Entwicklungszeiten verantwortlich.
Am Ende eines jeden Sprints erfolgte die fachliche Abnahme durch den Product Owner auf Basis der User Stories. Da die openKONSEQUENZ aber sehr hohe Anforderungen an die Qualität ihrer Software hat, war zusätzlich eine nicht-funktionale Abnahme in Form von Audits notwendig. Dabei erfolgte die Prüfung der folgenden Aspekte:
- Das Projektvorgehen musste nach offiziellem Scrum-Standard erfolgen.
- Die Architektur- und Qualitätsvorgaben der openKONSEQUENZ mussten durchgängig eingehalten werden. Dies betraf die Bereiche Architektur, Sourcecode, IT-Sicherheit und Continuous Integration.
- Die technische Dokumentation musste nach dem Standard arc42 erfolgen.
Die Simon Process Engineering GmbH führte die regelmäßigen Audits durch und bestätigte die Einhaltung aller Vorgaben: „Auch in diesem Projekt war die Qualität der durch PTA entwickelten Lösung wieder durchgängig gut.“
Im Oktober 2018 nahm die openKONSEQUENZ das Modul „Geplante Netzmaßnahmen“ offiziell ab. Damit waren neun Monate Projektarbeit beendet, die sich durch eine sehr gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten auszeichnete. Herr Dr. Michel Alessandrini (Projektverantwortlicher der PTA GmbH) hob zudem den Nutzen der frühzeitigen Einbindung eines Endanwenders hervor: „Die direkte Mitarbeit eines Endanwenders im Projekt führte dazu, dass wichtige Erfahrungen des Tagesgeschäfts unmittelbar in die Softwareentwicklung einfließen, und somit ein zusätzlicher Mehrwert erzielt werden konnte.“
Geplante Netzmaßnahmen in Kürze produktiv im Einsatz
Die EWR Netz hat als erster Netzbetreiber die Einführung der „Geplanten Netzmaßnahmen“ vorgesehen. Weitere Netzbetreibergesellschaften haben sich bereits ebenfalls dazu entschieden in 2019 das neue Modul einzusetzen.
Weitere Informationen finden Sie direkt bei openKONSEQUENZ sowie bei Eclipse.