Weltweites System zur Überwachung der Lieferkette im Anlagenbau

Unternehmensporträt

ALSTOM ist ein weltweit agierender Konzern im Energie- und Transportbereich mit Hauptsitz in Paris und mehr als 70.000 Mitarbeitern in 70 Ländern. Die Schweizer ALSTOM-Gruppe mit über 6.000 Mitarbeitern in den Sparten Kraftwerke und Transport gehört zu den größten Schweizer Industrieunternehmen. Die Kraftwerke von ALSTOM produzieren rund ein Viertel der weltweiten Stromenergie. Das System ’Transport Logistics Advanced’ (TLA) wurde für den Geschäftsbereich ALSTOM Power (Energieerzeugung) entwickelt.
Weißes Quadrat mit umrandeten Seiten rechts oben

Die Ziele

Der Bau von Kraftwerken steht vor sehr individuellen Herausforderungen, da die Projekte in der Zusammenarbeit mehrerer Teilnehmer – rund um den Globus verteilt – abgewickelt werden. Zwischen der Planung, Beauftragung, logistischen Bewegung und dem letztendlichen Einbau vor Ort vergehen oft viele Monate und die Kommunikation zwischen den Beteiligten muss gut organisiert sein. Die Abstimmung in der Planungsphase und ein strukturierter Umgang mit Änderungen vor und während der Durchführung des Transportes stellen einen kritischen Faktor zur Durchlaufzeitverkürzung im Kraftwerksbau dar. Diese Durchlaufzeitverkürzung ist eine der Grundlagen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Zusammen­arbeit

Die PTA konnte sich stets auf die kontinuierliche und zielgerichtete Unterstützung durch ALSTOM verlassen. Das vom Kunden entgegengebrachte Vertrauen hat sehr zum Gelingen des Projektes beigetragen. ALSTOM war im Projektverlauf maßgeblich für die Schulung der neuen Module innerhalb des Konzerns und weltweit verantwortlich und hat so die reibungslose Einführung und Erweiterung der Anwendungen ermöglicht.

Die Ausgangssituation

Bereits im Jahre 1990 wird im Auftrag des Kunden eine Lösung implementiert, die Materialdaten der Lieferanten auf der Baustelle zur Verfügung stellt. Der Dateitransfer wird per Datenträger auf Disketten durchgeführt. Die Lieferanten und die Baustellen setzen eine Visual Basic Applikation mit einer MS Access Datei zur Datenhaltung ein. Die Daten werden für die Baustellen zentral durch den Kunden mit Transportinformationenangereichert, wobei eine Oracle Forms Applikation mit Oracle Datenbank genutzt wird. In späteren Phasen wird immer wieder über den Einsatz des Internets als zentraler Plattform nachgedacht. Der Komfort einer Client Server Applikation und die meist schlecht entwickelte Infrastruktur in den Baustellenländern führen jedoch dazu, dass die Überlegungen auf Basis des Internets nur theoretischer Natur bleiben.

Weißes Quadrat mit umrandeten Seiten links unten

Das Projekt

Das System TLA ist zum zentralen Instrument innerhalb der Abteilung des ‚Material Handlings’ bestimmt worden. Hierzu geben die Lieferanten die Materialien und Verpackungen in ihr lokales Modul ein und können diese an die zentrale Logistikabteilung zur Prüfung, Disposition und Weiterverarbeitung senden. Von dort werden die Materialien und Verpackungen den Transporten beigefügt und an die Baustellen weitergeleitet. An den Baustellen wird der Einbau dokumentiert. Für die Integration von Engineering und Vorfertiger (als „verlängerte Werkbank“) werden auf Basis von Prototypen Lösungen konzipiert und vorgestellt. Durch die Verwendung des .NET Frameworks 2.0 und die Berücksichtigung objektorientierter Methoden werden benutzerfreundliche Grundfunktionalitäten und eine stabile Architektur für alle beteiligten Module geschaffen.

Projekt-ID: 1999

Dieses Projekt finden Sie auch in unserer Projektdatenbank.

Die Applikation muss in eine bestehende Systemlandschaft eingebettet werden. Eine technische Integration liegt somit nahe. Für das ALSTOM Management steht dabei immer die Automatisierung weiterer Routine-Arbeitsschritte und damit die Einsparung kostbarer Arbeitszeit im Vordergrund, um bei gleich bleibender Personalstärke mehr Leistung erbringen zu können. Lotus Notes wird als Mailsystem im ALSTOM Konzern verwendet. In der Logistik fallen pro Jahr etwa 15.000 Mails pro Baustelle zur Verarbeitung an. Eine für den Anwender komfortable Schnittstelle liefert über ODBC die Termine als Vorschlagswerte im Lotus Notes. Durch Vorlagen und intelligente Platzhalter wird automatisch eine individuelle Mail erzeugt. Die versendeten und eingegangenen Mails werden durch automatische Erkennungsalgorithmen mit dem betroffenen Geschäftsprozess per Hyperlink verknüpft und sind für alle Berechtigten über HTTP auf einem Dominoserver im Browser einsehbar.

Die realisierten Verbesserungsvorschläge der Anwender werden durch ein automatisches Updateverfahren in der weltweit verteilten Software implementiert. Der Anwender kann sein lokales Modul auf Knopfdruck über ein Internetportal aktualisieren. Sollte er zusätzlichen Unterstützungsbedarf haben, so steht ihm nach einer Registrierung in der TLA-Community neben einem Forum mit Integration in die Applikationshilfe auch ein telefonischer Support zur Verfügung. Die Weiterentwicklung der Applikation erfolgt kontinuierlich.

In der aktuellen Anwendung ist die einheitliche Verwendung von fachlichen Schlüsselbegriffen in jeder Sprache gewährleistet. Dadurch wird für den Kunden sowohl die Qualität als auch die Vielseitigkeit der Anwendung sichergestellt. Der Übersetzungsprozess ist optimal organisiert, und es ist jederzeit möglich, neue Sprachen hinzuzufügen und separat zu installieren. Die Hilfedokumente sind auf der Basis von MS Word erstellt und in diesen Prozess integriert.

Zur Unterstreichung der neuen Aufgaben will ALSTOM das Projekt auch äußerlich von der Ausgangslösung abgrenzen. Aus diesem Grund wird ein modernes Kunstwerk in Auftrag gegeben, das die parallelen Konzepte des Informationsaustausches verdeutlicht. Das Ergebnis ist ein 4-teiliges Bild, das als einheitliche Einstiegsmaske in den Applikationen erscheint. Jedes Bild für sich stellt eine Funktion im Prozess und die Bilder als Ganzes ein übergeordnetes Konzept dar: Startdialog der neuen Applikation: Beispiel Baustelle „Site“.
Von oben nach unten werden die Funktionen Lieferant (Supplier), Transport (Home), Vorfertiger (PreFabricator) und Baustelle (Site) abgebildet. Als begleitende Funktion erscheint das Engineering im jeweils linken Bereich der vier einzelnen Bilder.

Die Aufgaben der PTA

Die Ausgangslösung der Anwendung wird von 1990 bis 2004 für ALSTOM Deutschland von der PTA Deutschland entwickelt. Nachdem das Projekt 2004 ALSTOM intern von Deutschland in die Schweiz verlagert wird, erfolgt in kürzester Zeit in der PTA eine Anpassung an diese Situation. 2005 wird innerhalb der PTA-Gruppe eine neue Organisation geschaffen, so dass der Kunde von Beginn der Produktivsetzung an lokal betreut werden kann. Die Applikationen werden daraufhin für ALSTOM Schweiz auf die neue technologische Plattform migriert. Darüber hinaus werden wesentliche und erweiternde Funktionen konzipiert und realisiert. Die PTA Schweiz unterstützt das Projekt vor Ort durch qualifizierte Supportkräfte und in den Bereichen Fachkonzeption, Projektleitung, DV-Konzeption und Realisierung.

Kundenstimme

„Das heutige Kraftwerksgeschäft verlangt einen globalen logistischen Prozess – die Integration der Lieferanten ist dabei eine unabdingbare Voraussetzung. Die Applikation TLA ermöglicht es den Lieferanten, durch eine stand-alone Lösung die Material- und Verpackungsdaten zu erfassen. Diese Daten, zusammen mit Transportinformationen, werden der Baustelle übermittelt. Somit wird der globale Prozess transparent für alle Beteiligten. Nur durch eine offene, kommunikative und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit PTA war dieses komplexe Projekt realisierbar. Durch den stetigen Wandel des logistischen Umfeldes wird die Applikation auch künftig angepasst und weiterentwickelt werden.“

Sandro Lepori , CHST Transport Logistics

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Jetzt Kontakt aufnehmen

Zum Umgang mit den hier erhobenen Daten informieren wir in unserer Datenschutzerklärung.

Datei herunterladen

Zum Umgang mit den hier erhobenen Daten informieren wir in unserer Datenschutzerklärung.