Die zu erstellende Software ist das sogenannte Niederspannungscockpit (NSC). Dabei handelt es sich um ein Software-Tool zur Überwachung und zur automatisierten Steuerung von Niederspannungsnetzen. Das NSC wird in fünf Entwicklungspaketen entwickelt, die sich wiederum in Module unterteilen. Die PTA GmbH ist für das Paket Modul C – Niederspannungscockpit GUI, Datenbasismodul und Dokumentationsmodul verantwortlich.
Das NSC dient hauptsächlich der Herstellung der Transparenz in der Niederspannung. Außerdem sollen Werkzeuge zur Vereinfachung von Pflichtveröffentlichungen und -dokumentation hier mit entwickelt werden. Technisch verwendet das Modul im Backend Java mit Spring Boot und einer Microservices-Architektur. Im Frontend kommt Angular zum Einsatz. Zur Anzeige von Messdaten in Echtzeizt kommen Websockets zum Einsatz. Für die Kommunikation zwischen den Microservices wird Kafka verwendet, um die Anforderungen an Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit zu erfüllen. Aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen müssen neben der statischen Codeanalyse auch automatisierte Tests durchgeführt werden. Dazu werden end-to-end Tests mit Playwright eingesetzt.
Die Transformation des Energiesystems, insbesondere der Zubau von Wallboxen, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen, führt zu höheren Verbrauchs- und Erzeugungsleistungen in der Niederspannung. Um Überlastungen der Netzbetriebsmittel zu vermeiden, sind Ausbaumaßnahmen nötig. Um die Kosten für den Netzausbau zu reduzieren, sind Messdaten und ein Softwaresystem zur Auswertung notwendig, wodurch Verteilnetzbetreiber die Beobachtbarkeit der Niederspannungsebene herstellen können. Dies soll mit der zu erstellenden Software gewährleistet werden. Ein weiteres Ziel, das durch den Einsatz des NSC erreicht werden soll, ist die Steuerung von Verbrauchern in der Niederspannung. Durch die gezielte und temporäre Begrenzung der Leistung einzelner Verbraucher, kann das Integrationspotenzial von Verbrauchern in der Niederspannungsebene kurzfristig ohne Netzausbaumaßnahmen erhöht werden.