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2. Februar 2018

openKONSEQZENZ Betriebstagebuch für Netzleitstellen frei verfügbar

Modul Betriebstagebuch über Eclipse-Projekt „eLogbook@openK“ veröffentlicht

Das Konsortium openKONSEQUENZ hat das Ziel eine Software für Netzbetreiber der Energie- und Wasserwirtschaft bereitzustellen, die deren Anforderungen funktional, effizient und sicher umsetzt.

Das Betriebstagebuch ist ein Modul der openKONSEQUENZ-Plattform. Es ist die zentrale Applikation zur Dokumentation aller wesentlichen Informationen und Vorgänge einer Schicht, vor Allem solche Informationen, die nicht im Leitsystem erfasst werden. Dazu zählen u.a. das Betreten und Verlassen von Anlagen, der Aufenthalt von Fremdpersonal auf dem Betriebsgelände, sowie aktuelle Wartungsmaßnahmen. Zusätzlich profitieren die Netzleitstellen, die das Modul einsetzen, von der strukturierten Informationsweitergabe bei einem Schichtwechsel, da fortan immer alle Informationen revisionssicher übergeben werden können. Aus rechtlicher Sicht ist nun auch der Zeitpunkt des Verantwortungsübergangs bei einem Schichtwechsel exakt dokumentiert.

Das Betriebstagebuch ist unter der Eclipse Public License 1.0 lizensiert und somit für jedermann frei nutzbar. Die Veröffentlichung des Moduls erfolgt über das Eclipse-Projekt eLogbook@openK und umfasst Quellcode, Dokumentation und einen Link zu einer Demo-Plattform.

Die Applikationsverantwortlichen des openKONSEQUENZ-Moduls Betriebstagebuch sind auf fachlicher Seite Herr Gordon Pickford (MVV Netze GmbH): „Das Betriebstagebuch erleichtert die Arbeit in der Netzleitwarte, da nun alle Informationen – auch die, die nicht im Leitsystem erfasst werden – für alle Mitarbeiter zu jeder Zeit ersichtlich sind.“ und auf technischer Seite Herr Frank Dietrich (PTA GmbH): „Bei der Entwicklung haben wir großen Wert auf Qualität und Sicherheit gelegt. Jetzt haben wir eine Applikation, die stabil, sicher und wartungsfreundlich ist.“

Ein agiles Projekt, hohe Qualitätsanforderungen und ein effizientes Projektteam

Die openKONSEQUENZ hat das Ziel eine Hersteller- und Lieferantenunabhängige Software zu entwickeln. Entsprechend breit wurde das Projektteam aufgestellt. Die openKONSEQUENZ als Organisator beauftragte die Main-Donau-Netzgesellschaft mbH für den Einkauf. Der Auftraggeber und Treiber des Moduls war die MVV Netze GmbH. Für die Software-Entwicklung war der IT-Dienstleister PTA GmbH und für die Qualitätssicherung die Basys GmbH (ein Unternehmen der develop group) zuständig.

Das agile Scrum-Projekt war nach der Projektinitialisierung geprägt von dreiwöchigen Sprints, in denen die Software Stück für Stück erweitert wurde. Die fachlichen Anforderungen wurden zu Beginn, aber auch im laufenden Projekt, vom Product Owner in Form von User Stories definiert und im Product Backlog abgelegt. Im Rahmen der regelmäßigen Sprint-Planungstermine haben dann alle Projektmitglieder die Inhalte des nächsten Sprints vereinbart und somit nach und nach den Product Backlog geleert. Der Scrum Master der PTA war für den reibungslosen Ablauf in den Meetings, aber auch während der Entwicklungszeiten verantwortlich.

Am Ende eines jeden Sprints erfolgte die fachliche Abnahme durch den Product Owner auf Basis der User Stories. Da die openKONSEQUENZ aber sehr hohe Anforderungen an die Qualität ihrer Software hat, war zusätzlich eine nicht-funktionale Abnahme in Form von Audits notwendig. Dabei erfolgte die Prüfung der folgenden Aspekte:

  1. Das Projektvorgehen musste nach offiziellem Scrum-Standard erfolgen.
  2. Die Architektur- und Qualitätsvorgaben der openKONSEQUENZ mussten durchgängig eingehalten werden. Dies betraf die Bereiche Architektur, Sourcecode, IT-Sicherheit und Continuous Integration.
  3. Die technische Dokumentation musste nach Standard Arc42 erfolgen.

Herr Dr. Martin Jung (develop group) führte die regelmäßigen Audits durch und bestätigte die Einhaltung aller Vorgaben: „Die Qualität der technischen Lösung sowie der Dokumentation ist sehr gut, so dass dieses Projekt als Benchmark für weitere openKONSEQUENZ-Projekte dienen sollte.“

Im Dezember 2017 nahm die openKONSEQUENZ das Modul Betriebstagebuch offiziell ab. Damit waren zehn Monate Projektarbeit beendet, die sich durch eine sehr gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten auszeichnete. Herr Dr. Tim Walleyo (Mitglied der Geschäftsleitung der PTA GmbH) lobte nach Projektende die Leistung aller Beteiligten: „Die Entwicklung im Rahmen eines Open Source Projektes sowie die Qualitätssicherung durch einen externen Reviewer waren für uns schon etwas Besonderes. Umso mehr freue ich mich über das erzielte Ergebnis.“

Betriebstagebuch bereits produktiv im Einsatz

Die MVV Netze hat als erster Netzbetreiber das Betriebstagebuch produktiv genommen und in den letzten Wochen erste Erfahrungen gesammelt. Inzwischen existiert eine kleine Liste mit Optimierungswünschen, die zurzeit durch die PTA umgesetzt werden und in Kürze für alle Nutzer zur Verfügung stehen.

Das Interesse am Betriebstagebuch wächst, so dass sich bereits jetzt weitere Netzbetreibergesellschaften dazu entschieden haben, in 2018 das Modul einzusetzen.

Dr. Michel Alessandrini

Head of ​Project Management

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